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BDL will stärkere Infrastrukturförderung

Erstellt von Carina Gräschke | |   VerbandsNews

JungwinzerInnen fordern stärkere Unterstützung der ländlichen Räume

(BDL) „Wir brauchen eine intakte Infrastruktur. Weinbau ist anders nicht möglich", so Gunther Hiestand, Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Vorausgegangen war eine leidenschaftlich geführte Debatte des BDL-Arbeitskreises über die künftige Ausrichtung der Förderung ländlicher Räume.

Wein sei ein sehr emotionales Produkt. Darum hänge die Zukunft des deutschen Weinbaus stark von der Funktionstüchtigkeit und Attraktivität der Kulturlandschaft ab, so der BDL-Vorsitzende. Zugleich sei ein intaktes Lebensumfeld auch für seine BewohnerInnen von immenser Bedeutung. Vor diesem Hintergrund konzentrierten sich die Forderungen der jungen WinzerInnen im BDL auf den Ausbau der ländlichen Infrastruktur, die Investitionsförderung für Betriebe und Dienstleistungen im ländlichen Raum, die langfristig und nachhaltig Arbeitsplätze schaffen, sowie die stärkere Förderung des Weintourismus. Allerdings sind diese so miteinander verzahnt, dass eine verbesserte Förderung eines Bereichs sich auch auf die anderen positiv auswirkt.

Der Ausbau der ländlichen Infrastruktur – öffentlicher Nahverkehr, ärztliche Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten etc. – sei für die Zukunft ländlicher Räume unabdingbar, war sich der BDL-Arbeitskreis bei seiner Sitzung in Geisenheim einig. Eine besondere Rolle komme dabei der Verbesserung der informationstechnischen Infrastruktur zu.

Wichtig sei auch finanzielle Unterstützung zur Wiederbelegung alter Bausubstanz in den Ortskernen. Zu oft würden alte Ortskerne verwaisen. Damit büßen Dörfer jedoch nicht nur ihr Gesicht sondern auch an Anziehungskraft ein. An dieser Stelle bedürfe es unbedingt eines flexibleren Denkmalschutzes, der mit einem Abbau der Bürokratie einhergehen müsse. „Uns ist es wichtig, die alten Gebäude zu erhalten. – Aber bei den strengen Auflagen ist das nicht zu finanzieren!" so die JungwinzerInnen im Bund der Deutschen Landjugend.

Ein attraktiverer und für die BewohnerInnen nutzbarer Ortskern kommt in Weinbauregionen auch den WinzerInnen zugute. Denn für sie spielen Einkommenskombinationen schon heute eine große Rolle. Für ein Einkommen aus Übernachtungen, Straußwirtschaften oder Direktvermarktung ist ein gutes und anziehendes Umfeld absolut notwendig. Dazu gehören auch das benachbarte Bauernhofcafé, der Radweg durch die Weinberge, Wanderwege und Klettersteige in Steillagen, denn sie locken Gäste und schaffen einen Mehrwert für die Region.

„Dieser Mehrwert muss gefördert und erhalten werden", so der der BDL-Vorsitzende Gunther Hiestand. In wirtschaftsschwachen Regionen wirkt der Tourismus als Motor für Wirtschaft und schafft Beschäftigung im ländlichen Raum – wenn das Umfeld und die Infrastruktur stimmen.

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