Landjugend News

Doppelte Bestrafung für ländlichen Raum

Erstellt von Carina Gräschke | |   AgrarNews

BDL: Monatskarten müssen absetzbar bleiben.

(BDL) „Wer im ländlichen Raum wohnt und auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist, um zu Lehre oder Arbeit zu kommen, wird durch das Steueränderungsgesetz gleich doppelt bestraft", so Iris Comdühr, stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Die Bundesregierung plant Bus- und BahnfahrerInnen ab 2007 die Möglichkeit, Monatskarten als Werbungskosten abzusetzen, komplett zu streichen. Sie können künftig nur noch für den ab dem 21. gefahrenen Kilometer Arbeitsweg die neue Pendlerpauschale geltend machen.

Wer kann, steigt damit also ab 2007 wieder aufs Auto um. „Wer das nicht kann, muss nicht nur seine Zeitkarte allein bezahlen, sondern auch mit steigenden Fahrpreisen rechnen", sagt Iris Comdühr empört. Denn den Unternehmen im Nahverkehr, deren Zuschüsse ebenfalls sinken, wird bei schwindenden Fahrgeldeinnahmen nichts anderes übrig bleiben, als das Angebot auszudünnen und die Fahrpreise zu erhöhen – auf Kosten derer, die kein Auto besitzen bzw. (noch) keins fahren können. Damit werden gerade die Menschen in ländlichen Räumen, in denen ohnehin schon größere Entfernungen als in Ballungszentren zurückgelegt werden müssen (bei gleichzeitig geringerer infrastruktureller Dichte), ganz klar benachteiligt.

Außerdem steige die Belastung der Umwelt, wenn massiv von öffentlichen Verkehrsmitteln auf eigene motorisierte Fahrzeuge umgestiegen wird, warnt der BDL. Die Kürzung der Pendlerpauschale und die Streichung der bisherigen Monatskartenregelung treffen damit insbesondere die jungen Leute, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind. Denn sie sind es, die über kurz oder lang die Kostensteigerungen bezahlen bzw. mit zunehmender Umweltbelastung leben müssten, so Iris Comdühr.

Der größte Jugendverband im ländlichen Raum fordert daher eine umweltverträgliche Regelung, die den Bedürfnissen junger Menschen im ländlichen Raum gerecht wird und zugleich die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fördert und nicht schlechter stellt.

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